Thomas Samek
Die Baureihe 87
Einheitslokomotiven für den Hamburger Hafen
Die Lokomotiven der Baureihe 87 stellten unter den Einheitslokomotiven eine technische Besonderheit dar, denn sie wurden ganz speziell für den Hamburger Hafen konstruiert, der auf Grund seiner besonderen Verhältnisse mit engsten Gleisbögen den Lokomotivbau vor eine schwierige Aufgabe stellte. Dabei leistete der Luttermöller-Antrieb gute Dienste, sodass die Lokomotiven dieser Bauart von 1928 bis 1955 ihre Rangier- und Verschubaufgaben vor allem auf dem Hauptgüterbahnhof Hamburg-Süd, den Kaianlagen und Werksanschlüssen
zur vollen Zufriedenheit versehen konnten. Neben den Versuchs- und Erprobungsfahrten bei der Rbd. Berlin und der Rbd. Dresden (u.a. auf der Windbergbahn), leisteten zwei dieser Lokomotiven auch „Kriegshilfe“ im stark bombengeschädigten Krupp-Werk in Essen. Ansonsten blieben sie stets ihrem „Heimathafen“ Hamburg treu.
Leider stieß der technikgeschichtliche Wert dieser Einheitsbaureihe auf Ignoranz bei traditionslosen DB-Institutionen. Am Ende wurde auch das letzte existierende Exemplar dem Schneidbrenner übergeben. So ist es diesem Werk vorbehalten, die Entwicklung, die Technik, den Betriebsdienst und die Einsatzgeschichte der Baureihe 87 Revue passieren zu lassen. In ihrem ganz besonderen Umfeld, dem Hamburger Hafen, unter den Tieftonpfeifen der Großschiffe, dem Geschrei der Möwen und dem Geruch von salziger Seeluft, leben die Auspuffschläge der 87er wieder auf - und mit ihnen die einzigartige Atmosphäre der Hamburger Hafenbahn.
128 Seiten, Format 225 x 290 mm, Hardcover-Einband, mit über 100 Fotos, zahlreichen Faksimile-Abbildungen und ca. 35 Typenskizzen, Zeichnungen, Plänen und Karten