Verlag Dirk Endisch 2020, 352 Seiten, 319 Abbildungen, 14 Zeichnungen, 13 Gleispläne, 23 Tabellen, Hochformat 21 x 28 cm, gebunden, Hardcover.
Salzbergbau und Eisenbahn gehörten von Beginn an in Stassfurt und im benachbarten Leopoldshall untrennbar zusammen. Als die Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft (MCHLE) am 12. Mai 1857 auf der Stichstrecke von Schönebeck nach Stassfurt den Personen- und Güterverkehr aufnahm, wurde zeitgleich auch die erste Anschlussbahn in Stassfurt in Betrieb genommen. Die Anschlussbahn verband den Bahnhof der MCHLE mit dem ersten Salzbergwerk der Königlich Preussischen Berginspektion in der Innenstadt Stassfurts, das an diesem Tag auch die reguläre Salzförderung aufnahm. Innerhalb nur eines Jahrzehnts entwickelte sich in Stassfurt und im anhaltischen Leopoldshall ein dichtes Netz von Industrie- und Anschlussbahnen, das seine grösste Ausdehnung vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 erreicht hatte. Der Ruf der Stadt Stassfurt als »Wiege des Kalibergbaus« wäre ohne diese Werkbahnen nie möglich gewesen.
Mehr als ein Jahrhundert waren die Industrie- und Anschlussbahnen ein unverzichtbarer Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur in Stassfurt. Erst die tiefgreifenden wirtschaftlichen Folgen der deutschen Wiedervereinigung führten zu einem schnellen Niedergang der Industrie in Stassfurt und ihrer Anschlussbahnen – sie wurden stillgelegt und abgebaut.
Das vorliegende Buch beschreibt erstmals detailliert die Geschichte, die Anlagen und die Fahrzeuge der Anschlussbahnen der ersten Kalischächte der Welt und der Schachtanlagen Leopoldshall I/II, Ludwig II, Berlepsch/Maybach sowie der Industrieanschlussbahn der Dachpappenfabrik in Stassfurt von den Anfängen im Jahr 1857 bis zu deren Stilllegung und Demontage. Die zahlreichen historischen Fotos und Zeichnungen machen das Buch zu einem Muss für jeden Heimat- und Eisenbahnfreund.