Nachdem die Deutsche Reichsbahn der DDR ab 1967 mit dem 2.000 PS starken russischen Dieselloktyp M62 („Taigatrommel“ bzw. DR-Baureihe V 200) erstmals in großen Stückzahlen dieselelektrische Lokomotiven vom Lokomotivenwerk „Oktoberrevolution“ aus Woroschilowgrad (Lugansk) bezog, setzte ab 1970 eine noch größere Massenbeschaffung von Diesellokomotiven aus der Sowjetunion (UdSSR) ein. Auf Basis der 3.000 PS starken russischen T 109 desselben Herstellers entstand die V 300-Familie der DR, von der zwischen 1970 und 1982 vier Baureihen (BR 130, 131, 132 und 142) mit insgesamt 873 Lokomotiven in die DDR geliefert wurden. Die Baureihe 132 (ab 1992: 232) stellt hierbei mit allein 709 Exemplaren das zahlenmäßig größte Familienmitglied dar.
Trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten im Umgang mit der bei der DR damals noch ungewohnten dieselelektrischen Antriebstechnik wurden die Maschinen schnell zum wichtigsten Rückgrat des Schienenverkehrs in der DDR, vor allem auf den nicht elektrifizierten Hauptstrecken. Die Lokomotiven bewährten sich so gut, dass auch heute – fast 50 Jahre später – noch etliche Exemplare im aktiven Einsatz sind. Auch beim Lok- und Werkstattpersonal sind die robusten Maschinen bis heute sehr beliebt.
In der EK-Baureihen-Bibliothek war bereits 2001 erstmals ein Porträt über die Loks der V 300-Familie der DR erschienen. Seither hat sich bei den Maschinen aber noch sehr viel getan. Seien es die Entwicklungen der Einsätze bei der DB AG bis in die heutige Zeit, weitere Umbauten der 232 in die Baureihen 233 und 241/ 241.8 oder inzwischen auch zahlreiche Verkäufe an private Eisenbahn-Verkehrsunternehmen in Deutschland und im Ausland
Während sich Band 1 der Entstehungsgeschichte, der Technik sowie den zahlreichen Umbauten und unzähligen Detailunterschieden der V 300-Lokfamilie widmet, stehen im Band 2 nun die Beheimatungen und die Einsätze der Lokomotiven bei DR und DB AG mit Mittelpunkt.
Auch die inzwischen zahlreichen an private Eisenbahn-Verkehrsunternehmen in Deutschland verkauften sowie im Ausland verbliebenen Lokomotiven werden ausführlich vorgestellt.
Eine große Statistik mit den Liefer- und Verbleibsdaten aller Lokomotiven und vieles mehr runden den Band 2 ab.
- Vorwort
- Beheimatung und Einsatzgeschichte der V 300-Lokomotiven bei DR und DB AG
• Rbd Berlin
• Rbd Cottbus
• Rbd Dresden
• Rbd Erfurt
• Rbd Greifswald
• Rbd Halle
• Rbd Magdeburg
• Rbd Schwerin
- Einsatz-Standorte in den alten Bundesländern
- V 300-Lokomotiven bei Tochtergesellschaften der DB AG, privaten EVU sowie Museen/Vereinen in Deutschland
- Lokomotiven der V 300-Familie im AuslandInstandhaltung und Unterhaltungswerke der V 300-Lokomotiven bei DR und DB AG
- Unfälle der V 300-Lokomotiven bei DR und DB AG
- Erlebnisse mit der „Ludmilla“ – Eisenbahner erzählen
- Ergänzungen & Korrigenda zum Band 1
- Lieferung und Verbleib sämtlicher TE109-Lokomotiven
- Quellenverzeichnis